Friday, August 18, 2006

Tungurahua II

Am Mittwoch hat sich der Tungurahua wieder gemeldet. Diesmal ziemlich heftig. Leider sind mindestens 5 Menschen in pyroklastischen Stroemen umgekommen. Mehrere Weiler und Strassen in der naeheren Umgebung wurden durch pyroklastische und Lava-Schlamm-Stroeme zerstoert. Die zentrale Sierra war am Donnerstag mehr oder weniger komplett blockiert. In einem Umkreis von >40km (z.B. auch in Riobamba und Ambato) gab es Asche-Niederschlaege mit Schichten bis 5cm. Mehrere tausend Einwohner der Umgebung mussten evakuiert werden, und einige koennen vermutlich nicht mehr zurueck, weil es ihre Weiler nicht mehr gibt oder sie unter mehreren Metern Auswurf begraben sind. Banos (15'000 Einw.), welches nur 5km noerdlich des Kraters liegt ist den Umstaenden entsprechend "schwach" betroffen, da der Auswurf vor allem die nordwestliche Flanke runtergeht.

An der Kueste ist die Asche in der Nacht auf Freitag niedergegangen. In Andenfussnaehe teilweise auch betraechtlich, was zur Zerstoerung von verschiedenen Anpflanzungen fuehrte (Bananen, Ananas, Melonen und anderes). In Guayaquil hat es gluecklicherweise nur eine sehr feine Ascheschicht gegeben.

Die Provinzen Tungurahua, Chimborazo, Cotopaxi, Bolivar und Los Rios wurden bis auf weiteres zum Krisengebiet erklaert. Gemaess dem Chef des Geophysischen Institutes muss mit weiteren Ausbruechen gerechnet werden; die Kraterwaende stuenden weiterhin unter Druck.



Fotos aus Tungus ruhigeren Tagen:


Mit Stephan und Fausto auf dem Tungu Gipfel (5023m, Foto 1998)

Das Refugio (3800m, Foto 1998), da es nordoestlich des Kraters steht wurde es eventuell nicht komplett zerstoert, der Auswurf geht haupsaechlich die nordwestliche Flanke runter.

Sunday, August 13, 2006

Ultimas Noticias


So, endlich schreib ich mal wieder was.


Von Mitte bis Ende Juli waren Mami und Papi bei uns zu Besuch. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Guayaquil hat ihnen anscheinend gut gefallen. Einige Föteli dazu hier und hier.

Ein Weekend gingen wir an die Playa; das Wetter war leider nur so-so-la-la. Wir sind ja hier bereits 2 Grad südlich vom Aequator, spüren also die drastischen Einflüsse des Südwinters, mit Nachttemperaturen bis runter auf +20 Grad (minimum bei uns vor dem Fenster gemessen: 20.8). Tatsächlich handelt es sich dabei naürlich nicht wirklich um ein Breitengradabhängiges Klima, sondern ein vom arktischen Humboldtstrom abhängiges; dieser stösst um diese Jahreszeit bis vor die Küsten Ecuadors, bringt kaltes Wasser und eben auch ein bisschen Grau in Grau am Strand. Was uns der Humboldtstrom auch bringt, sind Buckelwale und diese gingen wir dann schauen. Das ganze war auch gerade ein Geburtstagsgeschenk an Papi von Flori und mir (Wir haben uns also die Kosten geteilt und ich habe mich "geopfert" ;-), die Durchführung zu übernehmen). So haben wir also in Salinas ein Boot für uns gechartert und Wissenschaftler von der FEMM (Fundación Ecuatoriana para el Estudio de Mamíferos Marinos, femm.org), Fernando, der Chef von FEMM, und Ben, ein Holländer, der seit 20 Jahren Wale in Ecuador beobachtet, kamen mit uns mit, benutzten das Boot für ihre Arbeit und haben uns natürlich auch perfekt informiert und geführt. So haben wir dann während unserem circa 4stündigen Ausflug 3 Buckelwalgruppen beobachtet. Während die Leute von der FEMM Notitzen, GPS Positionsmessungen und Fotos von den Schwanzflossen (zur Identifizierung) gemacht haben, haben wir staunend den Buckelwalen, die da vor uns im Meer schwammen und sprangen, zugeschaut. Eine eindrückliche Sache. Die Buckelwale vor Ecuador kommen jeweils zwischen Juli und September hierher zum Gebären und zur Paarung, dann schwimmen sie zurück in die Arktis, wo sie sich ernähren. Fötelis dazu hier.

Die 2 Wochen waren dann halt einfach viel zu schnell rum.

Letzte Woche war in Cynthias Schule noch Eröffnung der Schul-Olympiade. Fötelis dazu hier.

Ansonsten alles in Butter; der Tungurahua hat sich wieder ein bisserl beruhigt, ist aber immer noch am "Knurren", in Guayaquil waren die "Fiestas Julianas" (25. Juli Gründungstag von Santiago de Guayaquil) und eben erst war der "Diez de Agosto" ("El primer Grito de la Independencia"), der 1ste August von Ecuador. 1809 haben sich ein paar ecuadorianische Winkelriede in Quito gegen die spanische Krone gewendet, gingen dann aber bald den Weg jedes Winkelrieds. Es ging dann nochmals mehr als 10 Jahre bis zur tatsächlichen Independencia. Der "Freitag" wurde dieses Jahr praktischerweise auf Freitag, den 11. verschoben, und nun warten wir auf den 9 de Octubre, Unabhängigkeitstag von Guayaquil. Guayaquil ist weiterhin am sich herausputzen: die Metrovia (Gelenkbussystem mit festgelegter Strecke und festgelegten Haltstellen) ist bereits zu 50% in Betrieb, seit heute fliegen auch die internationalen Flüge vom neuen Terminal "Jose Joaquin de Olmedo", vorher hiess der Flughafen "Simon Bolivar", das war einfach zu kompliziert :-), falls es jmd. interessiert: das ist jetzt scheint's der modernste Flughafen von Südamerika.

Dank Papis und Mamis Einsatzfreudigkeit haben wir unsere Wohnung dem allgemeinen Rausputztrend hier ein bisschen angepasst, Viel Blumen vor den Fenstern und 'ne Hängematte wurde auf dem Balkon montiert, mein neuer Lieblingsplatz.

Bis bald emoll-